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hab jetzt Alles... im Netz geht nicht verloren ;) 1-8 - Forum
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Forum » Merk - würdiges » ein fiktiver Ausflug ins Chaos » hab jetzt Alles... im Netz geht nicht verloren ;) 1-8
hab jetzt Alles... im Netz geht nicht verloren ;) 1-8
Saurier612416Datum: Dienstag, 23/Feb./2016, 07:48:02 | Nachricht # 1
Sand
Gruppe: Benutzer
Nachrichten: 7
Status: Offline

Titel: Ein fiktiver Ausflug ins Chaos
Beitrag von: saurier61 am 15. Dezember 2008, 15:23:27 
All parts of this story © 2008 by
saurier61. This story may be freely circulated as long as this copyright
notice remains intact and in place.

Hallöle,

mal einen kleinen Ausflug in das Jahr 20xx  (???) (D:)

ich sitze hier vor dem TV und schau mir die Nachrichten an.
Sieht nicht gut aus...
die Wirtschaft ist vor 14 Wochen zusammengebrochen...
Von einen Tag auf den anderen gab es kein Geld mehr an den Banken.
Die Läden sind alle geschlossen, keiner verkauft mehr was, weil das Geld, so wie Gerüchte sagen, keinen Wert mehr haben wird.
Man befürchtet eine Währungsreform und dass in diesem Fall der Euro nicht umgetauscht sondern wertlos wird.
Nur gut dass wir sofort am Tag als die Banken geschlossen haben noch
einkaufen waren. Wir haben alles was wir an Geld hatten umgesetzt in
Lebensmittel und Diesel.

Jetzt fahren keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr, die Straßen sind leer.. keine Fahrzeuge auf den Straßen.
Nur noch Polizei und Soldaten auf den Straßen.
Es gibt neuerdings eine Sperrstunde. Nach Einbruch der Dunkelheit, darf Niemand mehr seine Unterkunft verlassen.

Oh man nun ist schon wieder der Strom weg. Jetzt heißt es erst mal wieder warten.
Na ja Gas gibt es schon seit 2 Wochen nicht mehr. Wasser nur noch von 13:00-15:00 Uhr.
Internet und Telefon funktionieren auch nicht mehr, man kann nur noch die Notrufnummern anwählen.

Ich bin jetzt jeden Tag im Keller und pack die ganzen Vorräte in Kisten. Die Ausrüstungsgegenstände hab ich schon eingepackt.
Die Kanister mit dem Diesel stehen jetzt im Waschkeller, ich trau mich
nicht mehr, sie in der Garage zu lassen, hab Angst dass man da
einbricht.
Gekocht wird jetzt auch im Keller,  es gibt Fertiggerichte aus Dosen. Die werden im Wasserbad erhitzt....so riecht man nichts, muß
ja keiner wissen dass wir noch Lebensmittel haben.

Morgen früh geht dann wieder einer von uns los und stellt sich für Brot an.
Margarine oder Butter gibt es auch schon  nichtmehr dazu. Nur noch für
Jeden einen viertel Liter Milch. Ab und an bekommt man auch ein paar
Kartoffeln oder Obst. Und das soll demnächst auch noch gekürzt werden.

In den Wald oder auf die Wiesen darf man auch nicht mehr, es ist bei
Strafe verboten, irgendetwas aus der Natur zu entnehmen. Aus unserem
Garten müssen wir von Amts wegen die Nahrungsmittel die wir geerntet
haben zur Sammelstelle bringen. Na gut dass die eine Liste aufgestellt
haben wo etliche Pflanzen nicht draufstehen. In diesem Fall liebe ich
den Amtsschimmel.
Meine Topis und die Crosne, Kapuzinerkresse, Glockenblumen ... das ist für die kein Lebensmittel, kann ich also
ungestraft ernten und selbst verwenden.

Der Strom ist wieder da. Meine Waschmaschine ist gerade wieder angelaufen. Noch mal eben schnell im TV schauen.
Oh ne, jetzt kontrollieren die seit 2 Stunden wieder die Grenzen... niemand darf raus, und keiner rein.

oh ... das ist übel... die haben bei einer Familie eine Hausdurchsuchung
gemacht und den Vorrat konfisziert. Den Eltern droht eine Haftstrafe
weil sie die Lebensmittel nicht in der Sammelstelle abgegeben haben.
Nur gut dass keiner von unseren Nachbarn von unserem Vorrat weiß.

Fortsetzung folgt?

Lieben Gruß von
Helga


Zugefügt (23/Feb./2016, 07:31:16)
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Titel: Re: Ein fiktiver Ausflug ins Chaos Fortsetzung
Beitrag von: saurier61 am 15. Dezember 2008, 17:59:12


so....

nachdem wir nun 2 volle Tage keinen Strom hatten, meine Waschmaschine nach der Hälfte der
Waschzeit nicht mehr lief, kann ich sie jetzt endlich wieder
einschalten. Gut dass ich durch unsere Hauswasseranlage nicht auf die
Mittagszeit angewiesen bin.

Gerade schau ich wieder Nachrichten....
Es wird geplündert...
Lager von Supermärkten wurden aufgebrochen, Hunderte haben sich um die Lebensmittel geschlagen. Es gab 5 Tote dabei.

 Polizei und Bundeswehr haben keine Chance dagegen wirksam vorzugehen. Jetzt
wird gerade im Tv die Nachricht gebracht, dass die Soldaten und
Polizisten ausfdrücklichen Befehl erhalten haben, Plünderer zu
erschießen.

Ein Familienvater hat seine ganze Familie, Frau und vier Kinder umgebracht und ist dann vom Hochhaus gesprungen.

Aus dem Ausland bekommen wir gar keine Nachrichten mehr. Keiner weiß wie es in den anderen Ländern zu geht.

Zu allem Überfluss wird es jetzt auch noch kalt. In der letzten Nacht gab
es schon Frost mit minus 7°. Und es soll noch kälter werden. Dabei haben
wir gerade mal September.
Männer, Frauen und Kinder ab 13 sollen sich zum Arbeitsdienst melden. Die Felder müssen schnell abgeerntet werden.
Kleine Kinder werden bei Bedarf betreut. Wer auf dem Feld arbeitet bekommt ein
Stück Fleisch in der Woche plus 600g Weizen und 1 Liter Milch extra.

Und noch immer weiß keiner, wie es weitergehen wird. Wann gibt es wieder
Geld, wie wird das alles ablaufen? Wann kann man wieder normal
einkaufen?

Die Bundeskanzlerin mahnt mal wieder zur Ruhe. Sie würden daran arbeiten, dass bald alles wieder in geregelten Bahnen
laufen würde. Kein Wort darüber wie es ablaufen soll oder wie lang das
noch dauern soll.

3 einhalb Monate ohne Geld, nichts gescheites zu essen.... ab morgen gibt es für jeden nur noch 250g Weizenkörner und
200ml Milch, sowie 50ml Öl und die Behälter dafür soll man bitte zu den
Ausgabestellen mitbringen.

Ich will hier eigentlich nur noch weg... aber wie sieht es woanders aus? man hat ja gar keine Infos
mehr. Und was mach ich mit den Vorräten? kann ich ja gar nicht
mitnehmen... wenn man damit in eine Kontrolle kommt.....
Mit dem Auto fahren ist wohl auch nicht möglich....woher wohin warum....wieso haben sie noch Kraftstoff...

Zu allem Überfluss hab ich jetzt auch noch ein Müllproblem...
Bis jetzt habe ich die Dosen gespült und plattgetreten. Platz hätte ich
noch auf dem Dachboden dafür, aber ich habe kein Spülmittel mehr. So
langsam fängt es jetzt an zu gammeln, weil ich die Dosen auch mit Sand
nicht ganz sauber bekomme. Wenn ich die jetzt noch bei Nacht im Garten
vergraben muß....

Die Nachbarn passen jetzt auch viel mehr auf was der Andere macht. Hat mich doch glatt gestern einer gesehen, wie ich
die Glockenblumenwurzeln ausgegraben habe.

Was machst du denn da? .... Ja eh. ich brauch die Wurzeln für Hustensirup und jetzt ist
gerade Erntezeit dafür, die haben jetzt den besten Wirkstoffgehalt.     
-   noch mal gut gegangen. Gut dass keiner weiß, dass die essbar sind.

Irgendwie ist alles so unsicher geworden.

Fortsetzung folgt?

Zugefügt (23/Feb./2016, 07:31:54)
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Titel: Re: Ein fiktiver Ausflug ins Chaos Fortsetzung Teil 3
Beitrag von: saurier61 am 15. Dezember 2008, 21:46:36


Rückblick....

ich weiß noch vor dem Wirtschaftszusammenbruch....
da haben wir im Internet im Forum noch viel drüber diskutiert, was passieren könnte und wann was passiert.
Vieles von dem was ich jetzt erlebe hatte ich schon im Traum gesehen. Ich hab
mir die Finger wundgeschrieben, wollte dass die Leute aus dem Forum sich
vorbereiten.

Ich hab den Zusammenbruch vorhergesehen, auch dass die Banken dicht machen....
Vieles wußte ich vorher, auch dass ich eigentlich nach Frankreich hätte fahren müssen....
Ich habs nicht getan, hab meinen eigenen Träumen nicht getraut. Es war ein
Fehler nicht sofort nach dem Einkauf auch noch den Vorrat auf den Hänger
zu laden und die Ausrüstung um dann sofort loszufahren.
Zu dem Zeitpunkt wären wir niemandem aufgefallen denn die Grenzen waren ja noch offen.

Nun ja jetzt ist es zu spät, muss ich schauen, was draus wird.

Letzten Montag haben wir uns zum Arbeitsdienst gemeldet. Das war eine
fürchterliche Woche. Uns tut alles weh von der ungewohnten Arbeit.
Kraftstoff für Trecker gibt es nicht, das Getreide muß mit Sensen und
Sicheln gemäht werden. Das machen meist die Männer. Frauen und Kinder
sammeln Halme mit den Ähren nach oben und binden sie zu Garben
zusammen. Dann werden sie auf dem Feld aufgestellt und man geht ein Stück weiter für die nächste Garbe.
Meine Hände sind davon innen rauh wie ein ein Reibeisen, obwohl ich jeden Abend etwas Öl nehme und die Hände damit einreibe.
Noch einen Tag und ich habe genügen Öl  um das mit den Arnikablüten aus dem
Garten anzusetzen. Ich hoffe dass ich dann in 2-3 Wochen ein Öl habe,
dass meine Hände wieder glatt macht.

Heute ist Samstag, wir müssen noch 2 Reihen Kartoffeln ausmachen und dann bekommen wir unsere Sonderation.
Nach einer Stunde sind wir endlich fertig. Es kann keiner mehr gerade gehen, es schmerzt einfach zu sehr im Rücken.

So nun bekommen wir endlich unsere Sonderration. Fleisch... ein mickriges
Stück, vielleicht 150g schwer und viel zu wenig Fett dran. Getreide hat
der Bauer nicht bekommen, das ist gut für uns, weil er jetzt für jeden 1
Kilo Kartoffeln rausgibt. 3 Stück Fleisch, ich überleg schon die ganze
Zeit, wie ich es zubereiten werde...braten oder einen Eintopf für
mehrere Tage? 3 Liter Milch, da gibt es zu Hause gleich Müsli - 5 Eimer
voll müßten wir noch haben.

Egal, jetzt erst mal nach Hause, ich hab da noch einen Topf Pferdesalbe, das wird uns etwas gegen die Verspannungen helfen.
Früher hätten wir heiß gebadet, aber das geht ja nun nicht mehr. Die versprochenen Gaslieferungen kommen immer noch nicht.
So nun noch für jeden eine Schale Müsli und dann ins Bett.

Sonntag... ich bin mal wieder vor der Sonne aus dem Bett. Mein Entschluß steht fest, ich
koche mit den Kartoffen und 2 Scheiben Fleisch einen Eintopf. Die andere
Scheibe wird gebraten und durch 3 geteilt. Gut dass ich noch reichlich
Zwiebeln auf dem Dachboden habe, Das Fleisch wird mit etwas Öl gebraten
und wenn es fast gar ich gebe ich die 6 kleingeschnittenen Zwiebeln
dazu. Alles mit Salz Pfeffer und etwas Tomatenmark würzen und dann 2
Scheiben Weißbrot dazu.

Weißbrot geht auch ganz einfach. 1kg Mehl , 1Eßl. Salz, etwas Currypulver oder Paprikapulver  1 Teel. Zucker 1
Pack Trockenhefe mischen 450ml Wasser dazu und dann gut kneten, bis der
Teig sich seidig anfühlt. Ist der Teig zu trocken gibt man noch etwas
Wasser dazu, klebt er nimmt man noch etwas Mehl. Dann wartet man bis
sich der Teig in etwa verdoppelt hat. Nun wird er nochmal geknetet und
in Form gebracht. Mit Mehl rundum bestäuben, dann entweder in eine Form
geben oder einfach so auf das Blech. Backofen vorheizen eine
Metallschüssel mit heißem Wasser unten in den Back ofen stellen. Nach 15
Min das Blech mit dem Teig einschieben. 10 Min auf 200° und ca 50 Min
bei 180°.
Das Brot ist gar wenn man mit den Fingerknöcheln drunter klopft und es hohl klingt.

Ich hoffe nur das Brot wird fertig... nicht dass gerade wenn es im Backofen ist der Strom wieder ausfällt.

weiteres später

Zugefügt (23/Feb./2016, 07:32:30)
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Titel: Re: Ein fiktiver Ausflug ins Chaos Fortsetzung Teil 4
Beitrag von: saurier61 am 18. Dezember 2008, 22:27:40


Jetzt hab ich schon seit einiger Zeit nichts mehr aufgeschrieben.

Es ist jetzt Mitte Oktober und die Feldarbeit ist vorbei. Im Moment gibt es kaum Gemeinschaftsarbeiten.

Einige ältere Frauen stricken jetzt für die Kinder Schals und Handschuhe. Es ist viel früher als erwartet kalt geworden.

Nachts liegt die Temperatur zeitweise bei minus 10°C und es gibt noch immer
kein Gas. Der Strom fällt auch immer häufiger aus. Manchmal haben wir
bis zu 20 Stunden keinen Strom.
Jetzt sitzt man schon in der Wohnung mit Jacke und Schal unter der Decke und schaut TV. Was soll man sonst anderes machen?

Geld gibt es immer noch nicht. Die Bundeskanzlerin redet von Verzögerungen
bei den Lieferungen für die Zentralbanken. Ohne Lieferung kann kein Geld
gedruckt werden. Mehr erfährt man darüber nicht außer dass es sich noch
einige Wochen hinziehen könnte. Wir sollen Ruhe bewahren, es wird alles
getan um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.

In verschiedenen großen Städten hat es Demonstrationen gegeben. Die
Bevölkerung will diesen Zustand nicht mehr hinnehmen. Doch gegen die
Demonstranten gehen jetzt schon Soldaten vor. Ab dem 25. Okt. sind Demos
sowieso generell verboten. Ausnahmezustand...

Bei uns ist es ja noch ziemlich ruhig. Man geht morgens zur Ausgabestelle für Lebensmittel
und ansonsten kann man Abends noch mal zur Suppenküche in der
Grundschule gehen.
Im Kindergarten ist ein Notlager eingerichtet worden. Die haben noch Ölheizung und man kann dort hingehen um sich
aufzuwärmen. Etliche ältere Leute und Familien mit Kleinkindern schlafen
dort auch.

Nur gut dass wir noch reichlich Propangas haben. So kann ich mal zwischendurch für ne halbe Stunde den Katalytheizer
anstellen. Wenn wir Strom haben koche ich auf dem 2Plattenherd, den ich
aus dem Keller geholt habe. Ansonsten koche ich wie immer mit Propangas.
Für die Nacht fülle ich PET-Flaschen mit heißem Tee. Die kommen mit ins
Bett und der Tee wird dann am nächsten Tag getrunken. Ich hab auch
schon unsere Winterschlafsäcke ins Schlafzimmer gebracht.
Wir schlafen jetzt nur noch in einem Bett, so können wir uns auch noch
gegeseitig wärmen. Ich mag unseren Sohn bei der Kälte... mittlerweile
hat es Nachts jetzt um die minus15°C ... nicht allein in seinem Bett
liegen lassen.

30. Oktober
Es hat geschneit... 50cm in dieser Nacht und es schneit immer noch weiter. Dadurch ist jetzt wenigstens
nicht mehr ganz so kalt. In der Nachbarschaft ist ein älteres Ehepaar
gestorben. Wahrscheinlich durch Unterkühlung. Man hat sie beide zusammen
im Ehebett aufgefunden.
An den Ausgabestellen oder in der Suppenküche hatte man sich vor kurzem noch über diese unhaltbaren
Zustände unterhalten.... jetzt geht man nur noch stumm aneinander
vorbei, holt sich sein Essen und geht schnell wieder nach Hause. Nicht
mal die Kiddys rennen noch rum und das Lachen haben sie auch verlernt.

Außer ab und an mal Fernsehn oder Musik hören geht gar nichts. Ok ich back
alle 2 Tage Brot. Die Nachbarin von gegenüber hat mich auch schon
gefragt, ob ich für sie mitbacken würde, wenn sie mir ihre
Getreideration gibt. Na klar mach ich doch. Nur nicht mit ihrem
Getreide, das wird gesammelt, bis mein Mehl aufgebraucht ist. Ca 50kg
dürfte ich noch in den Eimern haben. Das reicht noch für ca 3-4 Monate.
Erst danach wird dann das Getreide gemahlen.

Das Dosenproblem hab ich jetzt auch gelöst... ich stell die Dosen in den Backofen und lass die 10 Min bei 250° aufheizen.
Danach sind die Reste in den Dosen knüppeltrocken und können nicht mehr
gammeln. Jetzt kann ich sie auf dem Dachboden gut lagern.

Es schellt.... wer kann das denn sein? Oh meine Mutter. Sie ist mit dem
Fahrrad von Rheine zu uns gefahren, mit Koffer auf dem Gepäckträger...
Sie sagt sie hält es allein in ihrem Haus nicht aus... Ob sie bei uns bleiben könnte. Na sicher kann sie...
Allerdings müssen wir jetzt erst mal zum Amt und das mit der Essensration
klären... Ob sie sich denn wohl in Rheine abgemeldet hätte??? Nein hat
sie nicht....
Also gehen wir am nächsten Tag nach Rheine und melden sie dort ab. Wir sind alle zusammen losgegangen, damit wir noch Vorrat
und einige andere Dinge mitnehmen können. 10 km nach Rheine, 8km zum Amt
und zurück und dann nochmal 10km nach Hause. Da hat uns unser
Bollerwagen doch noch einen Nutzen gebracht. Wenn wir das alles in
Rucksäcken hätten schleppen müssen, wären wir wohl erst nach Einbruch
der Dunkelheit zurückgekommen.
Allerdings haben wir für diesen Tag die Essensausgabe verpasst.

Na ja ich hab noch etwas Brot übrig, das ich kurz in der Pfanne mit etwas
Fett kross brate, dazu hab ich dann noch für jeden 2 Scheiben vom
Schinken abgeschnitten. Dann noch schnell Tee gemacht und ins Bett.

12Nov.

jetzt haben wir schon seit 5 Tagen Temperaturen von 9-12°. Im Fernsehn wird
nur noch ab 20 Uhr eine Stunde gesendet. Die Nachrichten braucht man
sich im Grunde nicht mehr anhören, es ist immer die gleiche Leier...
Verzögerungen... blah blah

17:15Uhr  wir hören ein komisches Grummeln, ist nicht einzuordnen, woher das kommt. Uns ist etwas mulmig zumute
ahhh... was ist das? es fängt an zu wackeln... Der Boden bebt ... ich schaue
faziniert zu, wie die Schranktür sich öffnet und die Tassen rausfallen
... dann wird mir klar ...das ist ein Erdbeben. Oben hat etwas heftig
gerummst, ich renn die Treppe rauf um nachzuschauen... da fällt mir ein,
das man bei einem Beben besser das Haus verlässt. Ich brüll noch alle
raus.. und will die Treppe runterlaufen, als das nächste Beben kommt.
Ich kann mich so gerade eben noch am Geländer festhalten, ansonsten wäre
ich wohl schneller unten gewesen als mir lieb sein kann.

Super, jetzt stehen wir schon 3 Stunden in der offenen Garage, seit einer
Stunde regnet es und keiner traut sich wieder ins Haus. 1 halbe Stunde
später gehen wir dann doch rein und hoffen dass es nicht noch mal bebt.
Langeweile ade... wir holen alles zum Schlafen runter ins Wohnzimmer, oben will keiner mehr schlafen.
Ich stell den Fernseher an.. Dauernachrichtensendung... Das erste Beben
hatte eine Stärke von 4,5 Zentrum in der Nähe von Verden/Niedersachsen.
Das zweite hatte eine Stärke von 5. Es werden keine weiteren Beben mehr
erwartet.

Da es schon ziemlich spät ist kochen wir nicht mehr. Ich mach für jeden eine Heiße Tasse und dann gehen wir schlafen.
Im Wohnzimmer ist es etwas unbequem, das wird eine unruhige Nacht.

Weiteres bald

Zugefügt (23/Feb./2016, 07:33:08)
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Titel: Re: Ein fiktiver Ausflug ins Chaos Fortsetzung Teil 5
Beitrag von: saurier61 am 19. Dezember 2008, 14:55:46


Diese Nacht haben alle doch super geschlafen, nur ich bin bei jedem Geräusch hochgeschreckt. Dementsprechend müde bin ich auch.

Trotzdem ... ich überlege die ganze Zeit wie man vielleicht schneller reagieren kann,wenn es wieder ein Beben geben sollte.
gestern hatte ich so nebenbei gesehen, dass vor dem Beben das Wasser in meinem
Glas anfing zu wackeln. Vielleicht sollte ich in jedem Raum ein Glas
Wasser aufstellen, so als Frühwarnsystem... vielleicht könnte das
funktionieren????

Versuch mach klug... kaum zu Ende gedacht, mache ich mich daran, Wassergläser aufzustellen. Kann ja nicht schaden,
eher vielleicht wirklich helfen, ein kommendes Erdbeben früh zu
erkennen.

Heute ist wieder Backtag... ich werde heute mal 4 Brote backen, denn bei den Temperaturen, die wir jetzt haben, kann ich wieder
im Garten arbeiten. Wenn ich 4 Brote backe, muß ich nicht schon in 2
Tagen wieder backen und hab mehr Zeit für den Garten.

Ich will versuchen im Gewächshaus und im Frühbeet noch etwas auszusäen, denn wenn
das klappt haben wir wieder etwas Abwechslung und die vom Amt werden
bestimmt jetzt nicht kontrollieren. Ist ja Winter  :D
Zumindest Feldsalat und Radieschen, denn die wachsen recht schnell. Vielleicht auch Spinat und Mangold.

Außerdem könnte ich schon neue Beete anlegen und den Boden lockern.

Aber erst hänge ich die Solarduschen draußen auf. Bei so viel Sonne könnte
das Wasser bis heute nachmittag evt. noch warm werden.

Jetzt bin ich gerade im Keller und will Mehl raufholen... Nein es hat gestern nicht oben gescheppert, das war hier im Keller...
So ein Mist, da sind mir 3 Einmachgläser mit Möhreneintopf und 5 Gläser
mit Tomaten-Hackfleischsoße aus dem Regal gefallen. Na ja ärgerlich,
aber ändern kann ich das eh nicht mehr. Also Kehrschaufel und Abzieher
holen und erst mal alles in den Mülleimer schaufeln und dann wischen.
Ich ruf Michael runter und geb ihm den Mülleimer, er soll ihn weil
Scherben drin sind hinten rechts unter dem Sanddorn auskippen. So weiß
ich dann wo ich nicht mit den Händen im Boden arbeiten darf. In den
Komost kann ich es ja wegen der Scherben nicht reinkippen.

Jetzt kann ich endlich mit dem Mehl nach oben.

So der Teig ist jetzt angesetzt und muß erst mal ruhen. Ich mache
Frühstück ... Müsli mit der Milch, die Michael vorhin an der
Ausgabestelle bekommen hat. Außerdem gab es heute für jeden 8 Kartoffeln
4 Eier und 3 Äpfel. Super ... heute Abend gibt es Apfelpfannkuchen. Und
morgen dann Reibekuchen mit Apfelmus. ich wollte erst Rindfleisch aus
der Dose mit Nudeln machen, aber das kann ich mir dann erst noch
einsparen.

Jetzt ist das Brot auch im Backkasten... ich hab Zeit für den Garten. So erst mal im Gewächshaus den Boden lockern.
Ich hab mir Samen für Feldsalat, Radieschen, Kohlrabi und Mangold
mitgenommen. Mangold hab ich mir überlegt, bringt mehr Ertrag als Spinat
auf der gleichen Fläche. So eingesät und gegossen... nun heißt es
abwarten, wie Wetter und Pflanzen sich entwickeln werden.

So langsam wird es kühl, ich hol die Solarduschen aus dem Garten.. schön,
das Wasser ist tatsächlich etwas mehr als lauwarm. Jetzt duscht noch
jeder schnell damit. Herrlich mal nicht nur mit kaltem Wasser waschen.
So eine Dusche ist doch wesentlich angenehmer.
Früher wär das nicht für mich in Frage gekommen, nur lauwarm zu duschen, das Wasser mußte
richtig heiß sein. Heute bin ich dankbar, wenigsten lauwarm duschen zu
können.

Ja die Ansprüche an Komfort mussten wir schon ganz schön runterschrauben. Auch das Essen ist nicht mehr so wie vor ein paar
Monaten, als noch alles wie es schien in geregelten Bahnen lief.

Die Nachbarn meidet man nach Möglichkeit. Es ist ganz anders als wir es uns
damals im Zukunftsforum vorgesponnen haben. Die Nachbarschaft rückt
nicht in der Not näher zusammen, im Gegenteil man meidet den Kontakt und
jeder lebt abgeschlossen für sich.

Allerdings kommen jetzt so nach und nach mehr Leute in unser Dorf. Kinder von den Nachbarn oder auch Eltern.
Genauso wie bei uns. Unsere jüngste Tochter ist heute auch mit ihrem Kind hier
angekommen. Bei denen in der Gegend fällt der Strom noch öfter aus als
bei uns und sie hat kein Propangas...
Es waren unhaltbare Zustände in ihrer Wohngegend.
Da haben Jugendliche randaliert, Fensterscheiben eingeworfen, in Kellern gezündelt, so dass einige Häuser abgebrannt sind.
Also hat sie sich heute Morgen mit dem Kind auf den Weg gemacht.
Da es bei uns immer schon ruhiger war hatte sie die Hoffnung, dass es bei uns besser ist. Jetzt sind wir schon 6 Personen.

Fortsetzung folgt

Zugefügt (23/Feb./2016, 07:33:59)
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Titel: Re: Ein fiktiver Ausflug ins Chaos Teil 6
Beitrag von: saurier61 am 22. Dezember 2008, 15:11:32


und wieder hab ich mal ein wenig Zeit zum Schreiben...

wir haben jetzt den 20. Dezember.

in der Zwischenzeit hab ich schon mal den restlichen Garten gegrubbert (Boden aufgelockert).
Die Beete angelegt für das Frühjahr und mich um die Ausaat im Gewächshaus gekümmert.
Mangold ist schon 5cm hoch und wenn es weiterhin so schön warm bleibt, kann ich
Weihnachten den Feldsalat auf den Tisch bringen. Die Radieschen und der
Kohlrabisamen sind auch aufgegangen. Kohlrabi hab ich etwas zu eng
gesät, den muß ich dann später noch vereinzeln.

Da hab ich mir die ganze Zeit Sorgen gemacht, wie es wohl unseren Kindern und Enkeln
geht. Man hat ja keine Informationen. Früher hat man mindestens 3x die
Woche miteinander telefoniert, jetzt ist das gar nicht mehr möglich.

Andererseits sage ich mir immer, die haben von mir gelernt wie man mit wenig zurecht kommt....

Na und dann standen sie plötzlich, einer nach dem anderen mir Sack und
Pack vor unserer Tür. Unsere Älteste ist mit den Kindern 3 Tage von
Gelsenkirchen aus gelaufen, sie haben nicht viel dabei nur ihre
Schlafsäcke und das Zelt.
Eine Nacht durften sie bei einem Bauern in der Scheune schlafen. Morgens haben sie dann mit der Frau des Bauern gefrühstückt.

Meine Tochter hat eine ganze Menge dort erfahren, was man so gar nicht mit
bekommt, wenn man nur in seinem kleinen Umkreis bleibt und keinen
sonstigen Kontakt hat.
Z.B. hatte dieser Bauer ca 40 Milchkühe. Mittlerweile haben sie nur noch 15. Er hat 10 Milchkühe gegen Schweine,
Hühner, Gänse und Futter eingetauscht. 5 hat er nach und nach
geschlachtet.
Es war unmöglich für den Bauern alle 40 Milchkühe von Hand zu melken.

Denn in dieser Region gibt es schon seit 6 Wochen keinen Strom mehr und es kümmert sich auch keiner darum.
Ich hab meine Tochter gefragt, warum das Fleisch von den Kühen denn nicht konfisziert wurde...

Antwort war: in dem Bereich gibt es keine Soldaten und auch niemanden, der irgendetwas regelt... jeder ist auf sich gestellt.

Sie erzählt mir, dass unheimlich viele Menschen unterwegs sind, viele mit kleinen Kindern.
Sie haben kaum etwas zu essen und wollen sehen, ob sie woanders vielleicht noch was für die Kinder bekommen können.

Auch unsere Tochter hatte kaum noch Vorrat, weil man sie überfallen und ihr
die meisten Lebensmittel gestohlen hatte. Nur im Kleiderschrank der
Kinder hatte niemand nachgesehen. Dort hatte sie noch Einiges versteckt,
das sie dann als Wegzehrung mitgenommen hatte.

Innerhalb der nächsten Woche trudelten dann auch unsere anderen 3 Töchter mit Anhang
hier ein. Sie wohnten nicht so weit weg, nur 9-16 km. Jetzt sind wir 21
Personen...

Für die Babys haben wir die Kinderwagen, in denen sie schlafen können... Dann noch 3 Schlafsofas, drei 140cm breite
Luftmatratzen, das Bett von Michael und unser Bett... ja doch wir können
allen einen Schlafplatz bieten. Zwar nicht allzu komfortabel, aber
immerhin, es muß keiner so auf dem Boden schlafen.

Es wir richtig eng, aber wir sind Weinhnachten alle zusammen....

Fortsetzung.......

Zugefügt (23/Feb./2016, 07:34:43)
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Titel: Re: Ein fiktiver Ausflug ins Chaos Teil 7
Beitrag von: saurier61 am 19. Januar 2009, 14:46:10


03.Februar

jetzt geht gar nichts mehr… Die Suppenküchen sind zu. Es gibt nun überhaupt keinen Strom mehr
und auch keine Informationen. Schön blöd.. meine Truhe ist noch nicht
ganz leer.  Ich hab noch ca. 20kg Fleisch, 2 Torten und ca. 10 kg
Gemüse….
Gut dass es draußen wieder friert. Nur Minus 4°C, aber das reicht um die Torten ein paar Tage frisch zu halten. Fleisch und Gemüse
muss ich jetzt  schnell einkochen.
Das kostet ne Menge Propangas…. und Zeit, aber Zeit haben wir ja jetzt reichlich.

Hatte eine Menge Arbeit, doch die Sachen aus der Truhe sind gerettet, hab
jetzt 87 Gläser voll. Die Torten haben wir dann gegessen, als die Sachen
alle eingekocht waren, quasi als Belohnung.

Ob das Gemüse im Foliengewächshaus noch was wird steht in den Sternen…
Wir hatten es zwar noch mal zusätzlich doppelt mit Vlies abgedeckt, mal schauen, vielleicht hilft es.

Soldaten gibt es hier auch nicht mehr… sie wurden alle abgezogen, niemand weiß warum oder wohin.

Es gibt auch keine Kontrollen mehr.  Nur gut dass wir so weit außerhalb
wohnen. Die Leute hier randalieren nicht, es gibt wenig Jugendliche, …. 
Die Leute sind hier sogar zu blöd, die Kaninchen, welche hier noch
reichlich rumlaufen, als Nahrung anzusehen.

Vor kurzem hatten wir hier auch noch eine Grippewelle. Mit Durchfall, Erbrechen und hohem
Fieber.  Etliche Alte Leute und ein paar Säuglinge und Kleinkinder haben
das nicht überlebt. Innerhalb von 2 Wochen hatten wir hier 34 Tote,
davon 4 Säuglinge und 2 Kleinkinder. Sogar unseren Arzt hat die Grippe
hingerafft.

Wir hatten keine Grippe, denn ich hab, mit Pelargonium-Kapseln und Multivitamintabletten die ich meiner  Familie
gegeben hatte, vorgebeugt.
Angesichts der ganzen Tragödien in unserer  unmittelbaren Nähe, haben wir es aufgegeben, den Kontakt zu den
Nachbarn  weiterhin zu meiden.

Konnte man auch gar nicht, wenn man gefragt wird ob man Spaten und Schaufel für die Beerdigungen 
ausleihen könnte. Wir sind mitgegangen und haben die Gräber mit
ausgehoben. Der Boden war teilweise gefroren, es war sehr anstrengend,
die Gräber auszuheben. Es gab noch nicht mal Särge für die Toten.
Wenigstens war der Pfarrer noch gesund, so dass er den Hinterbliebenen
wenigstens noch etwas Trost spenden konnte.

20. Februar
Jetzt verschwinden immer mehr Nachbarn, ist ja auch kein Wunder…. Es gibt hier
für sie nichts mehr zu essen.  Es gibt keinen Arzt mehr, kein
fließendes Wasser aus der Leitung keine Perspektiven.  Schätze von den
Nachbarn sind jetzt noch etwa 50 geblieben.

Wir haben jetzt die Handschwengelpumpe angebracht. Denn ohne Strom funktioniert auch die Hauswasserpumpe nicht mehr.
Noch schlimmer sieht es bei der Entsorgung der Fäkalien aus. 21 Leute
verursachen nun mal viele.  Wohin damit, wenn man kein funktionierendes
WC mehr hat. Eine Zeitlang ging es noch mit dem WC, wenn man einen Eimer
Wasser nachgeschüttet hat.  Doch dann fing es an zu stinken. Irgendwie
floss das nicht mehr richtig ab.
Also setzen sich jetzt alle auf einen Eimer, und bringen das 5 Häuser weiter in einen Garten. Es wohnt eh keiner mehr dort.
Gut dass die Kleinsten bis auf die 2 Babys keine Windeln mehr brauchen.
Pampers… ja das war mal, gibt es ja auch nicht mehr. Jetzt nehmen wir einfach
alte passend geschnittene Bettlaken und Handtücher dafür.  Die müssen
wir kalt waschen, weil wir nicht das Gas oder Holz zum Windeln auskochen
nehmen können. Gut dass ich reichlich flüssiges Waschmittel gebunkert
habe. Damit können wir noch etwas mehr als ein Jahr auskommen. Danach
muss ich dann eben Rosskastaniensud nehmen.

Wenigstens muss man sich keine Gedanken mehr um Miete, Versicherungen, Rechnungen,
Kredite….  machen. Wo kein Geld und keine Zahlungssysteme existieren,
kann auch keiner Forderungen stellen.

Da es auch keine Kontrollen mehr gibt, kann ich jetzt mit Alfons, Michael, und meinem
ältesten Enkelsohn in Wald und Feld Kaninchenschlingen auslegen. Ich 
hoffe die Anleitungen aus meinen Survivalbüchern  funktionieren auch.
Konnten wir ja vorher noch nie ausprobieren. Na wenigstens weiß ich wie
man einen bewohnten Kaninchenbau erkennt, so werden wir schnell sehen,
ob wir alles richtig gemacht haben.

Fortsetzung…?  folgt

Zugefügt (23/Feb./2016, 07:36:24)
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Titel: Re: Ein fiktiver Ausflug ins Chaos /8
Beitrag von: saurier61 am 02. Februar 2009, 17:21:00


Morgens 3 Uhr
Wir gehen los, die Fallen kontrollieren.  Die ersten 2 sind leer. Bei der dritten haben wir
Erfolg, ein Kaninchen … super,  es ist schon tot. Michael nimmt es aus
der Falle und packt es in den alten Kartoffelsack, den wir dafür
mitgenommen haben. Dann baut er die Falle wieder auf. Die vierte Falle
ist auch ausgelöst worden, aber es ist nichts drin. Diesmal stell ich
die Falle wieder auf.  In der 5ten Falle zappelt ein lebendiges
Kaninchen…. Das heißt…entweder töten, oder laufen lassen. Während ich
noch mit meinem Mann diskutiere nimmt Michael den Baseballschläger und 
schlägt einmal kräftig damit auf das Genick des Tieres… damit hat sich
die Diskussion erledigt.
Ich hab zwar ein flaues Gefühl im Magen, aber an solche Dinge werde ich mich gewöhnen müssen, wenn wir was zu
essen haben wollen.
Von 10 Fallen haben wir jetzt 2 Kaninchen und einen jungen toten Fuchs, mit dem wir jedoch nichts anfangen können. Wir
haben ihn im weichen Waldboden verscharrt.

2 Kaninchen für 21 Leute ist viel zu wenig. Wir haben zwar immer noch reichlich Vorrat,
aber ewig hält der auch nicht. Auch wenn wir sehr sparsam damit
haushalten, wird er maximal 3-4 Monate ausreichen.

Und bis es aus dem Garten wieder was gibt, wird es auch noch einige Zeit dauern.

Außerdem  gibt es seit ein paar Tagen dauernd Stress. Es hocken einfach zu viele
Leute auf zu kleinem Raum. Das Baby schreit dauernd, die Kinder streiten
sich, weil sie sich nicht richtig bewegen können, immer und überall ist
Jeder Jedem im Weg.

So geht es jedenfalls nicht weiter. Ich weiß nicht was ich machen soll. Selbst ich bin kurz davor zu explodieren.

Meiner Tochter Carina hätte ich heute beinahe eine geknallt, nur weil sie
sagte, dass sie kein Kaninchen essen will, das wäre ekelig.

Sowieso sind wir alle schon über Gebühr gereizt.
Wir müssen uns irgendetwas einfallen lassen. Wir hocken einfach alle zu nah aufeinander.

Vielleicht sollten Einige von uns in die leeren Nachbarhäuser umziehen.

Fortsetzung….

Zugefügt (23/Feb./2016, 07:37:55)
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Titel: Re: Ein fiktiver Ausflug ins Chaos
Beitrag von: saurier61 am 15. Februar 2009, 16:09:06
 


30.02.

Jetzt hab ich endgültig die Nase voll. Das Baby ist krank. Es brüllt ständig  und 
trinken will es auch nicht mehr. Ich hab es untersucht… der Bauch ist
weich … Es scheint erhöhte Temperatur zu haben.
Wenn ich mit meinen kalten Händen  in den Bereich des linken Ohrs komme versucht es den Kopf
wegzudrehen.  Die Lymphdrüsen sind dort auch angeschwollen… ich vermute
eine Ohrentzündung. Kein Wunder, dass es nicht mehr trinken mag.
Knoblauch ins  Ohr dürfte für einen Säugling wohl zu heftig sein. Ich
denke nach…. Mir will erst gar nichts einfallen, womit ich dem Kleinen
helfen kann.

 Dann fällt mir ein, dass ich eine Mittelohrentzündung bei mir mal mit Kokosöl kuriert habe. Das wende ich
jetzt auch bei dem Keinen an. Ich lege einfach ein kleines erbsengroßes
Stück davon vor den Gehörgang. Das wird dann warm und flüssig und läuft
in den Gehörgang.
15 Min. später scheint der Schmerz weniger geworden zu sein. Ich hoffe die Entzündung kann mit dem Öl ganz kuriert werden.
Ansonsten bekommen wir arge Probleme.

Es nützt nichts, wir müssen  schauen, was in den anderen Städten los ist. Ob dort evt. noch
irgendeine einigermaßen strukturierte Gemeinschaft existiert. Vielleicht
gibt es dort noch Ärzte…

In unserem Ort gibt es kaum noch Jemanden. Keiner von denen  die  gegangen sind ist bis jetzt
zurückgekommen. Die müssen doch irgend etwas gefunden haben, wo sie
überleben können…
Ich werde das heute beim gemeinsamen Abendessen ansprechen.

Aber jetzt gehe ich erst mal in den Keller und rauch mir eine Zigarette.
Auch das ist schon reiner Luxus geworden. Von unserem Tabakvorrat ist
kaum noch was übrig.
Na ja ist eh ungesund, aber manchmal hilft es mir den Stress auszuhalten.

Nach dem Abendessen steht fest, dass von uns 3 Leute nach Rheine gehen
werden. Ich gehe mit meinem Schwiegersohn und meiner Tochter Kerstin
heute Nacht los. Bei ca. 10 km haben wir so ca. 3Stunden für den Hinweg
eingerechnet. Wir werden so um 24 Uhr losgehen, dann kommen etwa um 3
Uhr dort an. Um diese Zeit ist mit ziemlicher Sicherheit keiner mehr
wach. Und wir können uns in Ruhe umsehen.

23Uhr

bevor wir losgehen mache ich eine heiße Brühe und fülle 2 Thermoskannen damit.
Auch eine Kanne Tee mache ich noch schnell fertig. Wir wollen vorher
noch was Warmes trinken

23:30Uhr

Ich sitze noch im Sessel und warte darauf dass wir gleich losgehen können. Ich will gerade meine
Teetasse nehmen, da sehe ich dass der Tee sich im Teeglas bewegt. Es
sieht aus als wenn die Flüssigkeit zittert.  Oh nein… ein Erdbeben.

Tja, nun zeigt es sich, dass meine Vorsichtsmaßnahmen mit dem Notfallpaket im Garten doch nicht so dumm waren.
War ja so dumm…. Zelte, Schlafsäcke, Isomatten, Decken, Kleidung, Wasser,
Tee, Zucker,… Campingkocher…  in einer Plane eingerollt hinter der
Garage zu deponieren.
Doch jetzt sind sie froh, dass sie nur die Kinder raus tragen mussten.
Denn das Beben war so heftig, dass niemand sich mehr traut in Haus zu gehen.

Die 3 Zelte sind schnell aufgebaut, ins erste werden sofort die Kinder reingesetzt.
2 Nachbeben gab es noch. Jetzt ist es schon seit 2 Stunden ruhig. Diese Nacht werden wir wohl in den Zelten verbringen.

Unsere Nachtwanderung nach Rheine hat sich erst mal erledigt.

Fortsetzung…..

Zugefügt (23/Feb./2016, 07:48:02)
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Die Zukunft ist schon, wir sind die Vergangenheit, genauso wie wir die Gegenwart sind, die Zukunft kommt und die Vergangenheit schon war und
wir nach der Vergangenheit und Gegenwart die Zukunft sind.  Heute ist
morgen schon gestern.
Zeit ist wie eine 8. sie hat keinen Anfang und kein Ende.


Mitteilung wurde bearbeitet von Saurier612416 - Dienstag, 23/Feb./2016, 07:30:34
 
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